Mein Antrag eines Visums für Mexiko
rolf-kohler.de – Mein Leben in Mexiko
Den Grundstein legen für ein Leben in Mexiko
In den vergangenen 14 Jahren habe ich Mexiko bereits 30 Mal besucht. Diese Reisen hatten jedoch ausschließlich touristische Zwecke. Es ist mir wichtig, den Grundstein für mein zukünftiges Leben in Mexiko rechtzeitig zu legen, und dieser besteht zweifellos in der Beantragung eines Langzeitaufenthalts. Bereits im April 2022 hatte ich daher die Unterlagen für das Visum „Residente Temporal“ (siehe Seite „Visum für Mexiko„) an das mexikanische Konsulat in Frankfurt gesendet. Mir ist bewusst, dass die mexikanischen Behörden aufgrund der Pandemie stark ausgelastet waren und das Konsulat lange Zeit geschlossen blieb, was zu einem erheblichen Nachholbedarf bei der Visabearbeitung führte. Nachdem ich jedoch mehr als zwei Monate auf eine Antwort aus Frankfurt gewartet hatte, folgte ich dem Rat eines deutschen Auswanderers aus Puebla und schickte die Unterlagen erneut, diesmal jedoch an das Konsulat in Bern, Schweiz. Und tatsächlich: Nach nur zwei Wochen erhielt ich per E-Mail die Nachricht, dass alle Unterlagen geprüft wurden und ich zu einem Vorstellungstermin nach Bern kommen sollte – und zwar: „Morgen um 11:30 Uhr“.
Damit muss man also durchaus rechnen: Man wartet fast drei Monate auf eine Antwort und bekommt den Termin dann ausgerechnet für den nächsten Tag. Natürlich lege ich mich sofort ins Zeug, um alles Notwendige für das Vorstellungsgespräch in Bern zu organisieren: Urlaub beantragt, ein Hotel für die Übernachtung gebucht, schweizer Franken besorgt und eine Autobahnvignette organisiert. Dann geht es nachmittags auch gleich los in Richtung Bern, das etwa drei Fahrstunden von meiner Heimat Donaueschingen entfernt liegt.
Besuch der mexikanischen Botschaft in Bern
Ich nutze abends die Gelegenheit, noch durch die Berner Innenstadt zu laufen, und bin begeistert, wie schön die Stadt auf mich wirkt. Mit dem Wetter habe ich Glück: Es ist sonnig, sehr heiß, aber trocken. Am Abend kommt bei mir langsam der Hunger auf. Doch ein Blick auf die Speisekarten der naheliegenden Restaurants sagt mir: Nein! Kein Menü, nicht einmal eine Vorspeise, unter 36 Franken. Also wird Pizza ins Hotel bestellt. Das sind zwar auch 26 Euro, aber irgendwann kommt der Moment, da ist es einem egal.
Am nächsten Morgen mache ich mich zu Fuß auf den etwa 3 km langen Weg zur mexikanischen Botschaft in die Konsularabteilung. Dort werde ich bereits sehr freundlich empfangen und in ein Büro gebeten, wo ich einige Minuten warten muss, bis ein mexikanischer Mitarbeiter des Konsulats zu mir kommt und das Gespräch beginnt – in Spanisch. Die Unterhaltung ist entspannt und in einer sehr angenehmen, liebenswürdigen Art. Der Mitarbeiter fragt mich einiges über meine bisherigen Aufenthalte und wo es mir in Mexiko bisher am besten gefallen hat. Außerdem interessiert er sich sehr für meine Investitionen (Immobilien in Mexiko). Besonders beeindruckt zeigt er sich von meiner beruflichen Tätigkeit. Alles in allem ist es ein sehr unterhaltsames, freundliches Gespräch, das etwa 25 Minuten dauert. Am Ende wird mir das Visum zugesagt. Es werden noch Fingerabdrücke und Fotos in digitaler Form erstellt, und nach weiteren 10 Minuten halte ich das Visum in meinem Reisepass.
Der erste Schritt für die Berechtigung eines Langzeitaufenthalts ist nun erledigt, und ich kann mich entspannt auf den Heimweg nach Donaueschingen begeben. Ab jetzt habe ich maximal 180 Tage Zeit, nach Mexiko einzureisen. Innerhalb von 30 Tagen nach der Einreise muss ich mich dann beim Instituto Nacional de Migración melden, um meine Aufenthaltskarte zu beantragen.