
Die Region Los Tuxtlas: Seit 2014 fester Bestandteil meiner Mexikoreisen
Die idyllische Landschaft mit zahlreichen ausgeprägten Hügeln, die farbintensive Vegetation, die Küste und das Leben auf dem Land bieten einen intensiven Kontrast zum Leben in den Großstädten. Deshalb ist die Region um Los Tuxtlas seit 2014 fester Bestandteil meiner Mexikoreisen.
Ich mache mich am Montag bereits gegen 08:00 Uhr von Puebla auf den Weg nach La Palma. Mit dem Auto muss man rund 7 Stunden Fahrtzeit bis nach Catemaco, der nächstgrößeren Stadt von La Palma, einplanen. Es gibt mehrere Strecken, die zum Ziel führen. Ich fahre auf dem Hinweg gerne zunächst die Autobahn 150D über den Orizaba-Pass nach Córdoba und wechsle von dort etwa eine Stunde später auf die Autobahn 145D in Richtung Villahermosa. Die letzten rund 70 km führen dann über die Landstraße 179 in Richtung San Andrés und Catemaco, bis es weiter nach Sontecomapan geht. Während der Fahrt erlebt man verschiedene Klimazonen Mexikos. Während im Bundesstaat Puebla noch überwiegend Kieferwälder die Landschaft prägen, wird die Vegetation auf dem Gefälle in Richtung Córdoba zunehmend tropischer.
Kaum eine Stunde unterwegs, erwartet mich bereits der erste Stau
Bereits bei der Einfahrt auf die Autobahn 150D, 2 km hinter meinem Haus, staut es sich erheblich, und die erste halbe Stunde der Fahrt ist bereits verloren. Der Grund dafür ist ein liegengebliebenes Fahrzeug, das die Autobahn verengt. Hinter Puebla wird der Verkehr wieder flüssiger, doch schon nach einer Stunde Fahrtzeit erhalte ich eine Warnmeldung über Google: Vollsperrung der Autopista 150D wegen eines Unfalls.
Google leitet mich bei der nächsten Ausfahrt raus und führt mich durch Gegenden, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Etwa eine Stunde Umweg durch städtische Gebiete führen mich schließlich wieder kurz vor der Caseta Esperanza zurück auf die Autobahn. Ab da läuft alles zügig. Auf dem letzten Abschnitt der Strecke, der Landstraße 179, halte ich traditionell an der etwas veralteten Brücke über den Fluss San Juan. Ein Blick auf die Landschaft dort gibt mir immer ein Gefühl für die wahre Größe des Landes: Ein atemberaubender Ausblick.
Kurzer Zwischenstopp in Catemaco

Casa Rosa Catemaco
Nach rund 7,5 Stunden Fahrtzeit, bedingt durch den vorangegangenen Stau, erreiche ich Catemaco. Hier kaufe ich noch einmal die Lebensmittel ein, die ich im Dörfchen La Palma an der Küste nicht bekomme: Brötchen, Joghurt, Speck, diverse Käsesorten und Pilze. Wenn ich durch Catemaco fahre, passiere ich traditionell immer die Straße „Matamoros“. Hier wohnt Katharina in ihrem „Casa Rosa“, dem rosa Haus. Ich kenne sie aus früheren Jahren, weil ich bei ihr in der Pension immer eine Unterkunft hatte. Katharina dürfte denen bekannt sein, die 2019 in der TV-Sendung „Bauer sucht Frau International“ zugeschaut haben. Leider habe ich sie in den letzten Jahren bei meinen Durchfahrten durch Catemaco nie mehr angetroffen. Zu gerne hätte ich mich mit ihr unterhalten. Es gibt so viel zu erzählen.
Letzte Etappe: Es geht abwärts
Die letzten 25 km bis zu meinem Ziel führen nur noch abwärts durch den Wald. Dann, völlig unscheinbar, geht es links hinein ins Dörfchen „La Palma“. Dort bestehen die Straßen noch aus Schotter. Endlich, nach 8 Stunden Fahrt, komme ich am Ziel im Bungalow „La Herradura“ an. Marianne, die Eigentümerin, eilt schon aus ihrem Haus und begrüßt mich in ihrer herzlichen Art.
Marianne: Seit über 30 Jahren in Mexiko
Marianne, ursprünglich aus dem Appenzeller Land in der Schweiz, hat viele Jahre ihres Lebens bereits in Mexiko verbracht und arbeitete früher in Mexiko-Stadt in der Tourismusbranche. Seit ihrem Ruhestand hat sie sich im schönen La Palma in einem wunderbaren Anwesen niedergelassen. Sie ist die gute Seele des Dorfes. Hier unterstützt und koordiniert sie zahlreiche Projekte, die das Leben für die Einwohner in und um La Palma bereichern. Wenn die Leute irgendwo eine Frage oder ein Problem haben, kommen sie zu Marianne.
Marianne habe ich vor einigen Jahren über AirBNB kennengelernt. Sie vermietet von Zeit zu Zeit einen Teil ihres traumhaften Bungalows an Leute, die Mexiko fernab vom Massentourismus kennenlernen wollen. Durch ihre liebenswürdige Art und ihre erstklassige Unterkunft ist dieser Ort generell ein Highlight meiner Reisen.
Wer nach einer traumhaften, idyllischen Unterkunft sucht, findet Mariannes Bungalow bei Airbnb.
Traumhafte Landschaften, zahlreiche Flüsse und Wasserfälle

Typisches Landschaftsbild in Los Tuxtlas
Die Vegetation in diesem Gebiet ist für Naturliebhaber ein absoluter Traum. Nirgendwo sonst in Mexiko habe ich bisher solche bunten und gesättigten Farben der Pflanzen gesehen. Aber das kommt nicht von ungefähr: Während noch im 25 km entfernten Catemaco die Sonne scheint, kann es sein, dass es nur eine halbe Stunde entfernt bereits Regenschauer gibt. Es regnet hier, vor allem in der Regenzeit im Sommer, sehr viel, aber auch die Sonne scheint üppig. Eine gesunde, wohltuende Mischung, die letztendlich für das Wohl der Vegetation in diesem Gebiet sorgt. Hier wächst einfach alles.

In luftiger Höhe auf dem Wasserfall
Durch die vielen Regenfälle gibt es in diesem Gebiet auch zahlreiche Flüsse und Wasserfälle. Einer der größten ist der „Cascada Eyipantla“, etwa eine Stunde von La Palma entfernt. Der offizielle Weg zum Eyipantla führt zur Tourismus-Plattform, die einen wunderbaren Blick auf die gigantischen Wasserfälle bietet. Wer es etwas abenteuerlicher mag, kann auch über einige Feldwege auf die andere Seite der Fälle gelangen und dort am Rande des Abgrunds Platz nehmen, direkt im Fluss. Seit geraumer Zeit wird dort eine zweite Besucherstelle eingerichtet, für diejenigen, die einen kleinen Adrenalinstoß suchen.
Morgens mit dem Bike zur Küste

Biketour entlang der Küste
Was ich in Deutschland regelmäßig nach Tagesanbruch mache, ziehe ich auch hier durch: Der morgendliche Frühsport mit dem Fahrrad, gefolgt von einem Schwimmen. Allerdings ist es hier nicht der Riedsee, sondern der Golf von Mexiko. Auf einer etwa 8 km langen Strecke radle ich gleich nach Beginn der Morgendämmerung zur Küste ins kleine Dörfchen La Barra de Sontecomapan. Inzwischen ist die einst steinige Schotterstraße perfekt ausgebaut. Dort angekommen, laufe ich auf dem morgens noch weichen Sand weitere 3 bis 4 km und belohne mich mit einem entspannenden Bad im Meer, während ich den Sonnenaufgang beobachte. Nach einigen beruhigenden Minuten im Meer geht es wieder zurück, sodass ich gegen 09:00 Uhr zuhause bin, frisch und bereit für das Frühstück.
Catemaco, immer ein Besuch wert

Catemaco am Catemaco-See
Ab und zu gönne ich mir während meines Aufenthalts auch einen Besuch in der nächstgelegenen Stadt Catemaco. Das Städtchen ist ca. 26 km von La Palma entfernt und liegt 350 Meter über dem Meer, was bedeutet, dass es ordentlich bergauf geht. Im vergangenen Jahr machte ich mir sogar die Mühe, diese Strecke per Fahrrad zu absolvieren. Das hat sich schnell im Dorf herumgesprochen, denn auf die Idee kommt sonst niemand.
Catemaco liegt idyllisch am Catemaco-See. Mit seinen rund 30.000 Einwohnern zählt die Stadt bereits zu den größeren Städten der Region Los Tuxtlas. Bekannt ist Catemaco vor allem durch die sogenannten „Brujos“, selbsternannte Geistliche, die angeblich über magische Kräfte verfügen. Gegen eine für diese Region recht hohe Gebühr von etwa 500 Pesos kann man sich bei den Brujos von bösen Geistern „bereinigen“ lassen.
Ansonsten hat Catemaco einen sehr schönen Zócalo, und ganz in der Nähe befindet sich eine wunderschöne Uferpromenade, an der man zahlreiche Restaurants findet, die vor allem gute Fischgerichte anbieten. Man sollte sich nicht entgehen lassen, in einer Lancha eine Bootstour auf dem Catemaco-See zu unternehmen. Dort besucht man auch die sogenannte „Affeninsel“ und kann die Affen mit Bananen füttern.
Bergtour um den Vulkan San Martín

San Martín: Mit dem Bike runter zur Küste
An meinem letzten Tag im Regenwald laden mich meine Freunde Mariana und Chuy, die in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen, zu einer Tour in ihrem Pickup ein. Chuy rät mir, mein Fahrrad mitzunehmen, damit ich eventuell den einen oder anderen Streckenabschnitt per Bike zurücklegen kann.
Wir fahren morgens gegen halb 11 los. Es geht zunächst nach Catemaco, dann kurz vor San Andrés rechts ab. Weiter geht es auf einer neu ausgebauten Straße hoch ins Gebirge in Richtung Vulkan San Martín. Dort angekommen, machen wir einen Zwischenstopp in einem kleinen Restaurant, bevor es die letzten Kilometer weiter nach oben geht.

San Martín: Ausflug mit Nachbarn
Die Vegetation hier oben unterscheidet sich deutlich von der an der Küste. Auch die Temperatur hat sich verändert: Während es unten noch 31 Grad hatte, sind wir hier oben bereits bei kühlen 21 Grad angekommen. Dann, mitten im Dschungel, hält Chuy an. Er sagt mir, dass jetzt der perfekte Moment gekommen sei, die weitere Strecke mit dem Fahrrad zu absolvieren. Ich stimme zu, und wir vereinbaren einen Treffpunkt im ersten Dorf. Also lege ich los: Durch den Dschungel geht es alles bergab in Richtung Küste.
Trotz des Gefälles fordert mich die Tour ziemlich heraus. Sie erfordert hohe Konzentration, da einige Streckenabschnitte nicht ausgebaut sind und die Schotterwege tiefe Gräben aufweisen, die die Fahrt nicht ganz ungefährlich machen.
Nach einer Woche: Ende eines der Highlights meiner Reisen
Am Sonntag mache ich mich wieder auf den Heimweg nach Puebla. Die Rückfahrt nehme ich diesmal entlang der Küste, durch zahlreiche Dörfer, bis nach Veracruz. Von dort aus fahre ich über die Autopista in Richtung Xalapa und weiter nach Perote, bevor ich schließlich nach Puebla zurückkehre.
Nach rund 7 Stunden Fahrt, mit zwei Zwischenstopps für Kaffeenachschub, komme ich nach einer wundervollen Woche wieder zuhause in Puebla an. Diese Tour gehört immer zu den Highlights meiner Mexiko-Reisen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Marianne, Mariana und Chuy für die sagenhafte Bereicherung meines Aufenthaltes. Ihr seid einfach großartige Menschen.
Los Tuxtlas: Eine Woche Regenwald
rolf-kohler.de – Mein Leben in Mexiko
Die Region Los Tuxtlas: Seit 2014 fester Bestandteil meiner Mexikoreisen
Die idyllische Landschaft mit zahlreichen ausgeprägten Hügeln, die farbintensive Vegetation, die Küste und das Leben auf dem Land bieten einen intensiven Kontrast zum Leben in den Großstädten. Deshalb ist die Region um Los Tuxtlas seit 2014 fester Bestandteil meiner Mexikoreisen.
Ich mache mich am Montag bereits gegen 08:00 Uhr von Puebla auf den Weg nach La Palma. Mit dem Auto muss man rund 7 Stunden Fahrtzeit bis nach Catemaco, der nächstgrößeren Stadt von La Palma, einplanen. Es gibt mehrere Strecken, die zum Ziel führen. Ich fahre auf dem Hinweg gerne zunächst die Autobahn 150D über den Orizaba-Pass nach Córdoba und wechsle von dort etwa eine Stunde später auf die Autobahn 145D in Richtung Villahermosa. Die letzten rund 70 km führen dann über die Landstraße 179 in Richtung San Andrés und Catemaco, bis es weiter nach Sontecomapan geht. Während der Fahrt erlebt man verschiedene Klimazonen Mexikos. Während im Bundesstaat Puebla noch überwiegend Kieferwälder die Landschaft prägen, wird die Vegetation auf dem Gefälle in Richtung Córdoba zunehmend tropischer.
Kaum eine Stunde unterwegs, erwartet mich bereits der erste Stau
Bereits bei der Einfahrt auf die Autobahn 150D, 2 km hinter meinem Haus, staut es sich erheblich, und die erste halbe Stunde der Fahrt ist bereits verloren. Der Grund dafür ist ein liegengebliebenes Fahrzeug, das die Autobahn verengt. Hinter Puebla wird der Verkehr wieder flüssiger, doch schon nach einer Stunde Fahrtzeit erhalte ich eine Warnmeldung über Google: Vollsperrung der Autopista 150D wegen eines Unfalls.
Google leitet mich bei der nächsten Ausfahrt raus und führt mich durch Gegenden, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Etwa eine Stunde Umweg durch städtische Gebiete führen mich schließlich wieder kurz vor der Caseta Esperanza zurück auf die Autobahn. Ab da läuft alles zügig. Auf dem letzten Abschnitt der Strecke, der Landstraße 179, halte ich traditionell an der etwas veralteten Brücke über den Fluss San Juan. Ein Blick auf die Landschaft dort gibt mir immer ein Gefühl für die wahre Größe des Landes: Ein atemberaubender Ausblick.
Kurzer Zwischenstopp in Catemaco
Casa Rosa Catemaco
Nach rund 7,5 Stunden Fahrtzeit, bedingt durch den vorangegangenen Stau, erreiche ich Catemaco. Hier kaufe ich noch einmal die Lebensmittel ein, die ich im Dörfchen La Palma an der Küste nicht bekomme: Brötchen, Joghurt, Speck, diverse Käsesorten und Pilze. Wenn ich durch Catemaco fahre, passiere ich traditionell immer die Straße „Matamoros“. Hier wohnt Katharina in ihrem „Casa Rosa“, dem rosa Haus. Ich kenne sie aus früheren Jahren, weil ich bei ihr in der Pension immer eine Unterkunft hatte. Katharina dürfte denen bekannt sein, die 2019 in der TV-Sendung „Bauer sucht Frau International“ zugeschaut haben. Leider habe ich sie in den letzten Jahren bei meinen Durchfahrten durch Catemaco nie mehr angetroffen. Zu gerne hätte ich mich mit ihr unterhalten. Es gibt so viel zu erzählen.
Letzte Etappe: Es geht abwärts
Die letzten 25 km bis zu meinem Ziel führen nur noch abwärts durch den Wald. Dann, völlig unscheinbar, geht es links hinein ins Dörfchen „La Palma“. Dort bestehen die Straßen noch aus Schotter. Endlich, nach 8 Stunden Fahrt, komme ich am Ziel im Bungalow „La Herradura“ an. Marianne, die Eigentümerin, eilt schon aus ihrem Haus und begrüßt mich in ihrer herzlichen Art.
Marianne: Seit über 30 Jahren in Mexiko
Marianne, ursprünglich aus dem Appenzeller Land in der Schweiz, hat viele Jahre ihres Lebens bereits in Mexiko verbracht und arbeitete früher in Mexiko-Stadt in der Tourismusbranche. Seit ihrem Ruhestand hat sie sich im schönen La Palma in einem wunderbaren Anwesen niedergelassen. Sie ist die gute Seele des Dorfes. Hier unterstützt und koordiniert sie zahlreiche Projekte, die das Leben für die Einwohner in und um La Palma bereichern. Wenn die Leute irgendwo eine Frage oder ein Problem haben, kommen sie zu Marianne.
Marianne habe ich vor einigen Jahren über AirBNB kennengelernt. Sie vermietet von Zeit zu Zeit einen Teil ihres traumhaften Bungalows an Leute, die Mexiko fernab vom Massentourismus kennenlernen wollen. Durch ihre liebenswürdige Art und ihre erstklassige Unterkunft ist dieser Ort generell ein Highlight meiner Reisen.
Wer nach einer traumhaften, idyllischen Unterkunft sucht, findet Mariannes Bungalow bei Airbnb.
Traumhafte Landschaften, zahlreiche Flüsse und Wasserfälle
Typisches Landschaftsbild in Los Tuxtlas
Die Vegetation in diesem Gebiet ist für Naturliebhaber ein absoluter Traum. Nirgendwo sonst in Mexiko habe ich bisher solche bunten und gesättigten Farben der Pflanzen gesehen. Aber das kommt nicht von ungefähr: Während noch im 25 km entfernten Catemaco die Sonne scheint, kann es sein, dass es nur eine halbe Stunde entfernt bereits Regenschauer gibt. Es regnet hier, vor allem in der Regenzeit im Sommer, sehr viel, aber auch die Sonne scheint üppig. Eine gesunde, wohltuende Mischung, die letztendlich für das Wohl der Vegetation in diesem Gebiet sorgt. Hier wächst einfach alles.
In luftiger Höhe auf dem Wasserfall
Durch die vielen Regenfälle gibt es in diesem Gebiet auch zahlreiche Flüsse und Wasserfälle. Einer der größten ist der „Cascada Eyipantla“, etwa eine Stunde von La Palma entfernt. Der offizielle Weg zum Eyipantla führt zur Tourismus-Plattform, die einen wunderbaren Blick auf die gigantischen Wasserfälle bietet. Wer es etwas abenteuerlicher mag, kann auch über einige Feldwege auf die andere Seite der Fälle gelangen und dort am Rande des Abgrunds Platz nehmen, direkt im Fluss. Seit geraumer Zeit wird dort eine zweite Besucherstelle eingerichtet, für diejenigen, die einen kleinen Adrenalinstoß suchen.
Morgens mit dem Bike zur Küste
Biketour entlang der Küste
Was ich in Deutschland regelmäßig nach Tagesanbruch mache, ziehe ich auch hier durch: Der morgendliche Frühsport mit dem Fahrrad, gefolgt von einem Schwimmen. Allerdings ist es hier nicht der Riedsee, sondern der Golf von Mexiko. Auf einer etwa 8 km langen Strecke radle ich gleich nach Beginn der Morgendämmerung zur Küste ins kleine Dörfchen La Barra de Sontecomapan. Inzwischen ist die einst steinige Schotterstraße perfekt ausgebaut. Dort angekommen, laufe ich auf dem morgens noch weichen Sand weitere 3 bis 4 km und belohne mich mit einem entspannenden Bad im Meer, während ich den Sonnenaufgang beobachte. Nach einigen beruhigenden Minuten im Meer geht es wieder zurück, sodass ich gegen 09:00 Uhr zuhause bin, frisch und bereit für das Frühstück.
Catemaco, immer ein Besuch wert
Catemaco am Catemaco-See
Ab und zu gönne ich mir während meines Aufenthalts auch einen Besuch in der nächstgelegenen Stadt Catemaco. Das Städtchen ist ca. 26 km von La Palma entfernt und liegt 350 Meter über dem Meer, was bedeutet, dass es ordentlich bergauf geht. Im vergangenen Jahr machte ich mir sogar die Mühe, diese Strecke per Fahrrad zu absolvieren. Das hat sich schnell im Dorf herumgesprochen, denn auf die Idee kommt sonst niemand.
Catemaco liegt idyllisch am Catemaco-See. Mit seinen rund 30.000 Einwohnern zählt die Stadt bereits zu den größeren Städten der Region Los Tuxtlas. Bekannt ist Catemaco vor allem durch die sogenannten „Brujos“, selbsternannte Geistliche, die angeblich über magische Kräfte verfügen. Gegen eine für diese Region recht hohe Gebühr von etwa 500 Pesos kann man sich bei den Brujos von bösen Geistern „bereinigen“ lassen.
Ansonsten hat Catemaco einen sehr schönen Zócalo, und ganz in der Nähe befindet sich eine wunderschöne Uferpromenade, an der man zahlreiche Restaurants findet, die vor allem gute Fischgerichte anbieten. Man sollte sich nicht entgehen lassen, in einer Lancha eine Bootstour auf dem Catemaco-See zu unternehmen. Dort besucht man auch die sogenannte „Affeninsel“ und kann die Affen mit Bananen füttern.
Bergtour um den Vulkan San Martín
San Martín: Mit dem Bike runter zur Küste
An meinem letzten Tag im Regenwald laden mich meine Freunde Mariana und Chuy, die in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen, zu einer Tour in ihrem Pickup ein. Chuy rät mir, mein Fahrrad mitzunehmen, damit ich eventuell den einen oder anderen Streckenabschnitt per Bike zurücklegen kann.
Wir fahren morgens gegen halb 11 los. Es geht zunächst nach Catemaco, dann kurz vor San Andrés rechts ab. Weiter geht es auf einer neu ausgebauten Straße hoch ins Gebirge in Richtung Vulkan San Martín. Dort angekommen, machen wir einen Zwischenstopp in einem kleinen Restaurant, bevor es die letzten Kilometer weiter nach oben geht.
San Martín: Ausflug mit Nachbarn
Die Vegetation hier oben unterscheidet sich deutlich von der an der Küste. Auch die Temperatur hat sich verändert: Während es unten noch 31 Grad hatte, sind wir hier oben bereits bei kühlen 21 Grad angekommen. Dann, mitten im Dschungel, hält Chuy an. Er sagt mir, dass jetzt der perfekte Moment gekommen sei, die weitere Strecke mit dem Fahrrad zu absolvieren. Ich stimme zu, und wir vereinbaren einen Treffpunkt im ersten Dorf. Also lege ich los: Durch den Dschungel geht es alles bergab in Richtung Küste.
Trotz des Gefälles fordert mich die Tour ziemlich heraus. Sie erfordert hohe Konzentration, da einige Streckenabschnitte nicht ausgebaut sind und die Schotterwege tiefe Gräben aufweisen, die die Fahrt nicht ganz ungefährlich machen.
Nach einer Woche: Ende eines der Highlights meiner Reisen
Am Sonntag mache ich mich wieder auf den Heimweg nach Puebla. Die Rückfahrt nehme ich diesmal entlang der Küste, durch zahlreiche Dörfer, bis nach Veracruz. Von dort aus fahre ich über die Autopista in Richtung Xalapa und weiter nach Perote, bevor ich schließlich nach Puebla zurückkehre.
Nach rund 7 Stunden Fahrt, mit zwei Zwischenstopps für Kaffeenachschub, komme ich nach einer wundervollen Woche wieder zuhause in Puebla an. Diese Tour gehört immer zu den Highlights meiner Mexiko-Reisen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Marianne, Mariana und Chuy für die sagenhafte Bereicherung meines Aufenthaltes. Ihr seid einfach großartige Menschen.