Autofahren in Mexiko

Egal, ob man als Tourist unterwegs ist oder bereits in Mexiko lebt: Der Wunsch nach einem eigenen Fahrzeug wird

Autofahren in Mexiko

Autofahren in Mexiko: Nichts für den deutschen Fahrstil

früher oder später aufkommen. Doch seit Beginn der Pandemie sind die Preise für Mietwagen stark gestiegen, weshalb eine Autovermietung meist nur noch für kurze Zeiträume infrage kommt. Daher stellt sich die Frage, ob man ein eigenes Fahrzeug anschafft oder lieber auf Alternativen setzt – denn auch in Mexiko ist ein Auto mit erheblichen Kosten verbunden.

  • Benzinpreise und Versicherung
    Zwar sind die Benzinpreise im Vergleich zu Deutschland etwa halb so hoch, doch die Kosten eines Fahrzeugs beschränken sich nicht nur auf den Kraftstoff. Versicherungen bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau wie in Deutschland. Für meinen Jetta zahle ich beispielsweise rund 6.500 MXN jährlich, etwa 320 Euro. Hinzu kommen die jährlichen Steuern, die ebenfalls vergleichbar mit denen in Deutschland sind.
  • Abgasuntersuchung zweimal jährlich
    Das ist aber noch nicht alles: In Mexiko muss jedes Fahrzeug zweimal im Jahr zur sogenannten „Verificación“, der Abgasuntersuchung. Diese kostet derzeit pro Termin 628 Pesos, also rund 30 Euro. Allerdings muss man oft mit einer Wartezeit von ein bis zwei Stunden rechnen, wenn man die Kontrollstelle besucht.
  • Wartung und Servie
    Wer sein Auto regelmäßig warten lässt, findet in Mexiko viele private Kleinwerkstätten, die Dienstleistungen wie Ölwechsel kostengünstig anbieten. Legt man jedoch Wert auf ein lückenlos gepflegtes Serviceheft – insbesondere bei Neuwagen –, muss man auf autorisierte Werkstätten der Autohäuser zurückgreifen. Diese lassen sich ihren Service gut bezahlen: Für den Jahresservice meines Jetta bei VW in Cholula habe ich beispielsweise 5.500 Pesos, etwa 270 Euro, bezahlt.
  • Kennzeichenwechsel alle 6 Jahre
    In Mexiko sind Autobesitzer verpflichtet, alle sechs Jahre, also nach jedem Regierungswechsel, die Kennzeichen auszutauschen. Dies kostet nicht nur einige Hundert Pesos, sondern erfordert auch einen zeitraubenden Behördengang, der in der Regel mehrere Stunden in Anspruch nimmt.
  • Autobahngebühren
    Wer lange Strecken zurücklegt, hat die Wahl: Entweder nutzt man die kostenfreien Straßen oder die gebührenpflichtigen Autobahnen, erkennbar am „D“ hinter der Nummer, z. B. 150D (México–Orizaba). Auf diesen Straßen trifft man regelmäßig auf sogenannte „Casetas de Cobro“ (Mautstellen), an denen man entweder bar zahlt oder einen Chip wie den von Televía verwendet. Dieser Chip wird an der Windschutzscheibe angebracht, vorab online aufgeladen und an der Mautstelle automatisch ausgelesen.Die Vorteile der „D“-Autobahnen liegen auf der Hand: Sie sind hervorragend ausgebaut, Schlaglöcher sind selten und werden schnell repariert. Dadurch sind sie sehr sicher. Der Nachteil sind die hohen Gebühren, die im Vergleich zu Europa teuer sind. So kostet z. B. die rund 130 km lange Strecke Puebla–Perote (140D) etwa 400 Pesos, rund 20 Euro.Die freien Straßen sind zwar kostenlos und oft landschaftlich reizvoller, jedoch befinden sie sich teilweise in schlechtem Zustand. Schlaglöcher können schnell zu Schäden führen – vom kaputten Reifen bis hin zu zerstörten Radlagern. Daher sollte man gut abwägen, ob sich die Nutzung dieser Straßen lohnt.

Autofahren in Mexiko: Eine Herausforderung

Wie man sieht, ist Autofahren in Mexiko mit hohen Kosten und erheblichem Zeitaufwand verbunden. Auch die Preise für Gebrauchtwagen sind relativ hoch, da es keinen „TÜV-Zwang“ gibt. Fahrzeuge werden hier gefahren, bis sie nicht mehr funktionsfähig sind.

Zusätzlich erfordert der Straßenverkehr in Mexiko eine gewisse Anpassungsfähigkeit. Wer schon einmal durch die Hauptstadt gefahren ist, kennt die Herausforderungen. Zwar ähneln die Verkehrsregeln denen in Europa, doch wer auf deutsches Fahrverhalten und „sein Recht“ setzt, wird hier nicht weit kommen. Rücksichtnahme und Improvisation sind entscheidend. Blinker und Handzeichen werden meist ignoriert, stattdessen verständigt man sich mit Blickkontakt und schiebt sich im Zweifel auf die gewünschte Spur.

Taxis und Uber als Alternative in Städten, aber auch in ländlichen Gegenden

Taxi in Acapulco: Die kostengünstige Alternative

Taxi in Acapulco: Einfach Kult!

Wer innerhalb des Stadtgebiets nicht mit den zahlreich vorhandenen und sehr günstigen Stadtbussen fahren möchte, entscheidet sich meist für ein Taxi. Auch wenn man in Deutschland oft Horrorgeschichten hört, dass Taxifahrten in Mexiko gefährlich seien, möchte ich an dieser Stelle Entwarnung geben. Zwar gab es in der Vergangenheit Vorfälle, bei denen Touristen in „falschen“ Taxis ausgeraubt wurden, doch diese sind die Ausnahme. Wie so oft prägen negative Schlagzeilen die Wahrnehmung.

Aus eigener Erfahrung kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass solche Fälle keinesfalls an der Tagesordnung sind. Die meisten Taxifahrer in Mexiko sind freundliche und hilfsbereite Menschen, die – auch angesichts der hohen Betriebskosten eines Fahrzeugs – hart arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wer bereits in Mexiko Taxi gefahren ist, wird dies bestätigen können.

Für diejenigen, die dennoch kein Taxi direkt von der Straße nehmen möchten, gibt es Alternativen. So kann man beispielsweise registrierte Taxis anrufen oder an sicheren Orten wie Hotels und Flughäfen nutzen. Eine weitere Option ist Uber. Über die Uber-App wählt man das gewünschte Ziel aus und sieht sofort, wie lange es dauert, bis der nächste Fahrer eintrifft. Nach Bestätigung der Fahrt kann man in Echtzeit verfolgen, wo sich das Fahrzeug befindet. Der Vorteil bei Uber: Man hat detaillierte Informationen über den Fahrer, sein Fahrzeug und dessen Bewertung. Zudem erfolgt die Bezahlung bargeldlos über die App, nachdem man zuvor die Kreditkartendaten hinterlegt hat.

Großes Angebot an Busverbindungen zwischen Städten

Wer bereits in Mexiko gereist ist, wird bemerkt haben, dass auf Autobahnen und Landstraßen viele Reisebusse unterwegs sind. Das bekannteste Transportunternehmen ist ADO (Autobuses del Oriente – Busse des Ostens), das ein umfangreiches Netz an Verbindungen zwischen Städten und Bundesstaaten anbietet. Die Busse sind in verschiedene Kategorien unterteilt: von einfachen Standardbussen mit günstigen Preisen bis hin zu luxuriösen Reisebussen mit Klimaanlage, Bordkino und Toiletten.

Die Ticketpreise sind erschwinglich. So kostet eine Fahrt in einem Luxusbus von Puebla nach Mexiko-Stadt, die etwa zwei Stunden dauert, umgerechnet nur rund 12 Euro.

Für Langstrecken bieten sich Inlandsflüge an

Zahlreiche Inlandsflüge in Mexiko

Volaris: Zahlreiche Inlandsflüge in Mexiko

Ein Blick auf die Landkarte zeigt: Mexiko erstreckt sich vom Nordwesten bis zum Südosten über enorme Entfernungen, die mit dem Auto mehrere Tage in Anspruch nehmen können. Für Langzeiturlauber mit Wohnmobil mag es ein reizvolles Abenteuer sein, das Land in einem mehrwöchigen Aufenthalt zu durchqueren. Doch wer schnell und komfortabel von A nach B gelangen möchte, zieht die Vorteile von Inlandsflügen vor.

Mexiko verfügt über eine Vielzahl an Airlines, darunter Aeroméxico, Volaris, Aeromar und Viva Aerobus, um nur einige zu nennen. Sie bieten nicht nur zahlreiche Verbindungen innerhalb des Landes, sondern fliegen auch Ziele in den USA und Südamerika an. Flugtickets lassen sich unkompliziert online buchen.

Ein wichtiger Hinweis: Viele Fluggesellschaften berechnen zusätzliche Gebühren für Aufgabegepäck, wodurch sich der endgültige Ticketpreis erhöhen kann. Daher lohnt es sich, vorab zu prüfen, ob man nicht mit leichtem Handgepäck reisen kann, um Kosten zu sparen und flexibler zu sein.