Sicherheit in Mexiko

Das Leben ist gefährlich. Meistens überall.

Die am häufigsten gestellte Frage, die ich von meinen Freunden erhalte, ist: „Wie sieht es mit der Sicherheit in Mexiko aus? Ist es dort, wo du bist, nicht gefährlich?“ Und darauf folgt gleich meine komprimierte Antwort:

Sich selbst überzeugen, anstatt sich von Paniknews beeinflussen zu lassen!

Bad news are good news.

Ich habe zunächst Verständnis dafür, dass sich viele Leute Sorgen machen, ein Land wie Mexiko zu bereisen. Denn ist es nicht so, dass in Deutschland gleich jeder an Drogenkriminalität, Raubüberfälle, Entführungen und Mord denkt, wenn man von Mexiko hört? Und warum ist das so? Weil wir das eben, wie vieles im Leben, unseren Medien zu verdanken haben, deren Berichterstattung sich häufig weit von Qualitätsjournalismus entfernt hat. Heute zählen Klicks, die Umsatz bringen. Und Klicks erreicht man, wenn Panik, Bedrohung, Angst und Sensation verbreitet werden. Und da ist es naheliegend, dass niemand der Verantwortlichen von den schönen Seiten des Lebens berichten will, denn „bad news are good news!“ Ich finde es äußerst schade, dass dadurch der Ruf eines Landes wie Mexiko so stark in Mitleidenschaft gezogen wird.

Die Gesellschaft ändert sich, auch bei uns.

Natürlich kann man die Sicherheitslage in Mexiko nicht unbedingt mit der in Deutschland vergleichen. Ich würde daher auch nicht wagen, zu behaupten, dass hier alles perfekt läuft. Die Zustände hier im Land sind denen aus Deutschland einfach nur einige Jahre voraus. Wir sind in Deutschland in vielen Bereichen einfach noch verwöhnt. Doch für mich hat sich dort in den vergangenen Jahren mein persönliches Sicherheitsempfinden stark verändert. Das liegt vor allem an der Zunahme von Gewalt in unserer Gesellschaft. Wie oft kommt es inzwischen vor, dass Menschen, unschuldige Menschen, grundlos auf öffentlichen Plätzen angegriffen und zusammengeschlagen werden? Wie oft wird in Häuser eingebrochen? Wie häufig erlebt man sinnlosen Vandalismus? Inzwischen gehören solche Dinge zum Alltag; eine Folge der Zunahme ungerechter Vermögensverteilung weltweit. Man hat sich damit abgefunden. Und man wird sich auch damit abfinden, dass solche Vorfälle in Deutschland zunehmen.

Sicherheit in Mexiko: Reichtum trifft auf Armut.

Ähnlich läuft es in Mexiko: Ich habe mich damit abgefunden, dass in einem Land, in dem Armut und extremer Reichtum so nahe beieinander liegen, auch häufiger Diebstähle und im schlimmsten Fall auch Raubüberfälle vorkommen. Man kann die Gefahr herausfordern, oder man kann sie reduzieren, verhindern kann man sie nicht. Wer sich mit vollem Geldbeutel, Markenklamotten und Rolex am Handgelenk in der Metro von Mexiko-Stadt bewegt, braucht sich auch nicht wundern, wenn er die Blicke unangenehmer Gestalten auf sich zieht. Der gesunde Menschenverstand sollte eingesetzt werden, wenn man sich allein durch das Land bewegt.

Die schönen Seiten genießen, anstatt sich der Panikmache zu unterwerfen.

Ich selbst hatte in Mexiko in den vergangenen Jahren nie negative Erfahrungen in Sachen Sicherheit. Auch kenne ich keine Fälle aus meinem Freundeskreis, die mich einschüchtern könnten. Daher lasse ich mir hier auch nicht die Laune am Leben verderben. Und ich rate jedem, der sich auf den Weg nach Mexiko macht, zwar den einen oder anderen Tipp des Auswärtigen Amtes zu befolgen, sich aber keinesfalls einschüchtern zu lassen, sondern die schönen Dinge hier im Land zu genießen: Die freundliche, liebenswürdige und hilfsbereite Art der Menschen, die atemberaubenden Landschaften, die kulturellen Schätze und vieles mehr. Mexiko hat reichlich davon.