Mexikanisches Bankkonto: Die Grundvoraussetzungen
Als Auswanderer in Mexiko ein Bankkonto zu eröffnen, ist in der Regel unerlässlich, da man für viele alltägliche Angelegenheiten auf ein mexikanisches Konto angewiesen ist. Die Anforderungen für die Kontoeröffnung variieren je nach Bank und auch je nach Bankangestellten, aber grundsätzlich sind folgende Unterlagen erforderlich:
- Reisepass oder mexikanischer Personalausweis (INE): Der Reisepass ist in der Regel die bevorzugte Option für Ausländer, während mexikanische Staatsbürger ihren INE-Ausweis (Instituto Nacional Electoral) vorlegen müssen.
- Comprobante de Domicilio: Ein Nachweis des Wohnsitzes, wie eine aktuelle Rechnung für Wasser, Strom oder Internet (z. B. CFE – Comisión Federal de Electricidad). Diese muss nicht auf den eigenen Namen ausgestellt sein, sondern kann auch von einem Freund oder Familienmitglied stammen. Allerdings kann es sein, dass die Bank eine Rechnung verlangt, die auf den eigenen Namen lautet, besonders wenn man eine langfristige Aufenthaltserlaubnis hat.
- CURP (Clave Única de Registro de Población): Die CURP ist eine sehr wichtige Nummer in Mexiko, vergleichbar mit der Sozialversicherungsnummer in Deutschland. Sie wird für viele offizielle Angelegenheiten benötigt, z. B. bei der Anmeldung beim Steueramt oder bei der Beantragung eines Bankkontos. Ohne CURP wird es in der Regel schwierig, ein Konto zu eröffnen.
Für Touristen, die nur ein gewöhnliches Visum haben, kann es schwieriger sein, eine CURP zu erhalten, da diese meist für dauerhaft in Mexiko ansässige Personen vorgesehen ist. In meinem Fall habe ich durch mein Eigenheim in Puebla und die dort laufende Stromrechnung das Glück gehabt, die Anforderungen zu erfüllen. Da ich eine gültige Adresse und ein eigenes Zuhause vorweisen konnte, konnte die Bank auch ohne CURP das Konto eröffnen.
Generell hängt der Erfolg der Kontoeröffnung oft von der Flexibilität des jeweiligen Bankangestellten ab. Einige Banken sind offener und kooperativer, während andere strikt auf alle vorgeschriebenen Dokumente bestehen.
Gebühren und Zinsen für ein Mexikanisches Bankkonto
In Mexiko gibt es tatsächlich verschiedene Programme, bei denen Banken bei höheren Geldeinlagen attraktive Zinserträge anbieten. Bei mir waren es im Jahr 2023 beachtliche 11,75 % Zinsen im Jahr, Das zeigt, dass es auch in Mexiko durchaus lukrative Angebote gibt, die für Auswanderer interessant sein können.
Es lohnt sich definitiv, sich bei mehreren Banken über deren Konditionen zu informieren, da es von Bank zu Bank Unterschiede geben kann, insbesondere wenn es um spezielle Sparprogramme oder Einlagenzinsen geht. Manche Banken bieten auch sogenannte „Cuentas de Ahorro a Plazo“ (Festgeldkonten) oder „Cuentas de Inversión“ (Investmentkonten) an, bei denen höhere Zinsen gezahlt werden, je nachdem, wie lange das Geld angelegt wird.
Außerdem können sich auch weitere Zusatzleistungen wie Kreditkarten, Investitionsmöglichkeiten oder Rabatte auf Dienstleistungen unterscheiden. Es ist daher ratsam, bei der Auswahl des richtigen Bankprodukts die eigenen Bedürfnisse und langfristigen Ziele zu berücksichtigen.
Überweisungen innerhalb mexikanischer Bankkonten
Die Überweisung von einem eigenen mexikanischen Bankkonto auf ein anderes mexikanisches Konto erfolgt ebenfalls über eine App. Allerdings ist es in Mexiko etwas umständlicher: Man gibt nicht einfach die Empfängerdaten wie Name, Bankkontonummer etc. ein und erledigt die Überweisung in einem Schritt. Stattdessen muss zunächst das Empfängerkonto registriert werden. Diese Registrierung dauert in der Regel tagsüber 1 bis 2 Stunden, da die Empfängerdaten zuerst vom Bankinstitut überprüft werden müssen. Erst nach dieser Bestätigung kann eine Überweisung vorgenommen werden.
Wie kommt das Geld auf dein Mexikanisches Bankkonto?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Geld von Deutschland nach Mexiko zu transferieren. Ich habe früher die Möglichkeit genutzt, von meinem DKB-Bankkonto in Deutschland eine Auslandsüberweisung in ein nichteuropäisches Land zu tätigen. Die Gebühren sind zwar vom Überweisungsbetrag abhängig, jedoch in der Regel auf einen Höchstbetrag gedeckelt. Die aktuellen Gebühren sind bei der DKB einsehbar. Die Beträge sind meistens innerhalb von 5 Tagen auf dem mexikanischen Konto.
Achtung: Ab bestimmten Überweisungsbeträgen (derzeit 12.500 Euro/Monat) muss die Bundesbank informiert werden. Dies ist ganz einfach per E-Mail an szawstat-private@bundesbank.de unter Angabe von Anschrift, Überweisungsbetrag und Überweisungszweck möglich.
Inzwischen nutze ich häufiger die Möglichkeit von WISE. Die Gebühren sind in der Regel wesentlich günstiger als bei herkömmlichen Banken, allerdings nicht gedeckelt. Der wesentliche Entscheidungsvorteil für mich war jedoch die Überweisungsgeschwindigkeit. Überweist man beispielsweise weniger als 900 Euro, ist der Transfer im selben Moment erledigt, und das Geld ist sofort auf dem mexikanischen Konto. Daher kann ich WISE für solche Beträge ganz klar empfehlen.
Geld abheben an Geldautomaten
Auch wenn in Mexiko inzwischen der bargeldlose Zahlungsverkehr über Karte die Bezahlung in Cash mehr und mehr ablöst, kommt man in einigen Fällen nicht um Bargeld herum. Das Abheben von Geld, sei es nun über eine deutsche Kreditkarte oder einem eigenen mexikanischen Bankkonto, ist auf gleichem Wege wie auch in Europa möglich. Allerdings muss man dabei folgendes beachten:
In Mexiko werden die Gehälter in der Regel 2 Mal pro Monat ausgezahlt. Das geschieht in der Mitte und am Ende des jeweiligen Monats. Zu diesen Zeiten sieht man in Mexiko häufig sehr lange Schlangen vor den Geldautomaten und man wartet teilweise über eine Stunde, bis man an das Bargeld kommt. Im schlimmsten Fall ist der Automat dann leer und die Wartezeit war umsonst. Daher folgender Tipp:
Wer dringend Bargeld benötigt, sollte vermeiden, zur Monatsmitte und zum Monatesende Geld an Automaten abzuheben.
Bargeld bekommt man auch in Supermärkten. Die Angestellten an der Kasse fragen bei Bezahlung mit Karte in der Regel, ob man noch Bargeld benötigt. Das ist bis zu 2000 mexikanischen Pesos möglich.